Vernetzte Gesundheit
Die Natur trägt nachweislich zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden bei, indem sie Stress reduziert, positive Emotionen fördert und körperliche Erkrankungen lindert. Der One Health-Ansatz verdeutlicht die enge Verbindung zwischen der Gesundheit von Mensch, Tier und Ökosystemen und fördert nachhaltige Gesundheitslösungen.
Es gibt zunehmend Evidenz, dass der Kontakt mit der Natur positive Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden haben kann. Als positive Effekte der Natur beschrieben werden u.a. die Verminderung von Stress und Angst, die Förderung positiver Emotionen sowie die Erhaltung von Interesse und Aufmerksamkeit. Depressionen und andere psychische Erkrankungen treten seltener auf. Auch auf körperlicher Ebene zeigen verschiedene Studien einen positiven Einfluss auf die Morbidität, insbesondere in der Prävalenz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Asthma, Kopfschmerzen und muskuloskelettalen Erkrankungen. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Naturkontakt soziale Interaktionen fördert.
Konzepte wie „Greencare“ oder „Waldbaden“ wurden entwickelt und implementiert, um Interventionen in der Natur in bestehende Therapiekonzepte zu integrieren. Der Kontakt mit der Natur kann die Erreichung von Gesundheitszielen im Sinne des bio-psycho-sozialen Modells wirksam unterstützen.
In der Mind Body Medicine, die sich dem Konzept der „Whole Person Health“ verpflichtet fühlt, spielt die Natur eine wesentliche Rolle. Daher sollte der Zugang zur Natur im Kontext der individuellen Lebensumstände evaluiert und bei Empfehlungen berücksichtigt werden. Natur kann zudem als therapeutische Ressource genutzt werden, wobei gleichzeitig die Beziehung zur Natur gestärkt werden kann.
Die Gesundheit von Menschen, Tieren und Natur sind eng miteinander verbunden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert One Health als „einen integrierten, verbindenden Ansatz, der darauf abzielt, die Gesundheit von Menschen, Tieren und Ökosystemen nachhaltig zu balancieren und zu optimieren.“ Die Universität Zürich hat 2023 ein One Health Institute etabliert.
Dieser One Health Ansatz verdeutlicht, wie Umweltfaktoren – wie Umweltverschmutzung, Klimawandel und der Verlust der Biodiversität – sowohl die menschliche als auch die tierische Gesundheit beeinflussen und wellenartige Auswirkungen auf ganze Ökosysteme haben. Menschliche Handlungen wie die Abholzung für landwirtschaftliche Zwecke wirken sich negativ auf die Lebensräume von Wildtieren aus und tragen zum Klimawandel bei, was dann wiederum die menschliche Gesundheit durch die Zunahme extremer Wetterereignisse und der Nahrungsmittelunsicherheit beeinträchtigt.
Indem diese Verbindungen anerkannt werden, fördert der One Health-Ansatz nachhaltige Gesundheitslösungen, die alle Bereiche – Mensch, Tier und Ökosysteme –berücksichtigen, damit Verbesserungen in einem Bereich nicht auf Kosten eines der anderen geht.